Literatur
Der seltsame Knappe
Unsere Reporterin Lina bedient mit dieser Kolumne den Bereich Literatur auf unserer Homepage. Ihre Meinung: Wir haben im Deutschunterricht Mittelaltergeschichten geschrieben.
Vielleicht können die anderen ihre Texte auch reinstellen?
Vor langer, langer Zeit lebte ein Drache in seiner Höhle. Dort lag auch sein einziges
Ei. Plötzlich fing das Ei an zu wackeln. Der Drache rannte sofort zum
Ei. Ein großer Riss zog sich durchs Ei und aus dem Ei schlüpfte zur
großen Überraschung des Drachen ein Menschenkind. Der Drache nannte es
Lars, es war nämlich ein Junge und er zog den Kleinen auf . Doch schon bald stellte er fest, dass der Junge
zu anderen Menschen gehörte. Der Drache brachte ihn traurig nachts in
eine Burg. Dort wuchs der Junge weiter auf und schon bald wurde er
Knappe. Weil alle den Jungen blöd fanden, wurde er verspottet. Er
diente einem Ritter, der war ein Angsthase und wohnte am Rande der Burg.
Eines Tages sagte ein Bote des Königs: âRitter, du hast seit
sechs
Jahren an keinem Turnier teilgenommen. Wenn du das nächste Turnier nicht
gewinnst, bist du kein Ritter der Burg mehr.â Lars versuchte seinen
Herrn dazu zu bringen, für das Turnier zu üben. Aber der sagte nur:
âIch werde nicht am Turnier teilnehmen!â Da sagte Lars: âIch verrate dir
mein größtes Geheimnis.â Da wurde der Ritter neugierig und fragte:
âWas für ein Geheimnis ist das denn?â Lars fragte: âMachst du beim
Turnier mit?â Der Ritter überlegte, dann antwortete er: âJa!â Lars
flüsterte geheimnisvoll: âIch kann mich in einen Drachen verwandeln und,
wie jeder weiß, können Drachen Feuer spucken!â Der Ritter rief
begeistert: âDann kannst du mir beim Turnier helfen!?â Lars antwortete:
âGlaubst du, dass ich das nicht tue?â Und Lars erzählte dem Ritter
seinen Plan.
Am nächsten Tag begann das Turnier. Auf der Liste stand: 1.
Faustkampf mit einem selbst ausgewählten Gegner 2. Drachenjagd 3.
Bogenschießen Der Ritter überlegte, mit welchem der anderen Ritter
er Faustkampf machen sollte. Er blickte die Reihe rauf und runter. Dann
blieb sein Blick an einem der Ritter hängen. Und er sagte: âIch möchte
gegen Ritter Lars kämpfen.â Und Lars der Knappe trat als Ritter
verkleidet vor. Sie kämpften lange, aber irgendwann wurde Lars schwächer
und schwächer und der Ritter siegte! Die Menge staunte und jubelte
zugleich. Und so riefen die Boten: âDie erste Disziplin ist bestanden!â
Als nächstes zog der Ritter allein in den Wald. Allein das stimmt nicht
ganz. Der Knappe schlich leise hinterher. Nach einer Stunde kam der
ängstliche Ritter und - zum großen Staunen der ganzen Menge - mit einer
langen Leine, die einem Drachen um den Hals hing. Da rief der König.
âRitter, wir haben dich unterschätzt!â Ein Fürst schrie dazwischen: âEr
hat aber noch nicht die letzte Aufgabe geschafft! Der Ritter hat es noch
lange nicht geschafft!â âDas stimmt!â, stimmte der König zu. Trompeter
spielten die Trompeten. Und ein Ansager rief: âDas Bogenschießen soll
beginnen!â Abwechselnd schossen der ängstliche Ritter und die anderen
Ritter. Doch der ängstliche Ritter traf genauer als alle anderen Ritter.
Als sich herausstellte, dass der Ritter gewonnen hatte, wurden alle
Fürsten sehr misstrauisch. Einer der Fürsten platzte rein: âUnd was ist,
wenn der Ritter von jemandem Hilfe bekam?â Ein Ritter lachte: âVon wem
denn? Wer hat mit dem denn Kontakt? Nur sein Knappe und was soll der
denn anstellen können? Glaubt ihr er kann sich in einen Drachen
verwandeln?â Da mussten alle lachen. Und alle feierten den Sieg des
Ritters. Durch das Fenster spähte ein riesiges Drachenauge und der Drache flog
fröhlich in seine Höhle.
Lina
Landwehr
(06.05.2010)
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