Text: B. Matern

Bilder: Mitglieder der Projektgruppe  

Die Bilder können durch Anklicken vergrößert werden

 

Mit dem Rad zur Tat - Expedition in die Dünen
Dass die Expedition nicht gleich an die Nordsee geht, war den 4 Jungen, die sich für das Projekt gemeldet hatten, klar. Aber Dünen - wo gibt es bei uns Dünen? Diese Frage bewegte sie schon, doch für Daniel war es klar, Dünen, die gibt es im Wald bei Viernheim.

 

 

Also machten wir - das sind Paul, Daniel, Jakob, Bruno Matern, Levin und Katharina von Maltzahn - uns auf den Weg, um diese Sandhügel zu suchen.

Von der Goetheschule die Gartenstraße westwärts, die Bahnhofstraße, durch die Unterführung, natürlich schiebend......

Die Bergstraße ließen wir hinter uns und steuerten Hüttenfeld an.

Nach der zweiten Weschnitzbrücke überquerten wir die Straße Hüttenfeld-Hemsbach und setzten entlang der Weschnitz unseren Weg fort. Wir wollten ja in den Wald, deshalb bogen wir auch an der nächsten möglichen Stelle nach rechts ab. Das Schild "frei bis zur Baustelle" ignorierten wir geflissentlich.

Das rächte sich schnell, denn die Brücke, die normalerweise über den Landgraben führt, war gesperrt.

Doch auch das konnte uns nicht abhalten:

 

Der Projektleiter testete die Funktionstüchtigkeit der Behelfsbrücke. Die Entscheidung war klar, alle folgten nach und nach nach....

Erst nach der Überquerung entdeckten wir die drohende Gefahr. Gut, dass wir den Holzweg genommen hatten!!

 

Zwei Störche begleiteten uns noch zuerst mit Blicken, dann auch noch höchstpersönlich.

Und schon kamen wir in den Wald. Klar, dass die Buben in gespannter Erwartung waren, wann die erste versprochene Düne auftaucht. Und dann waren sie vorbei und hatten es nicht einmal bemerkt. Ein Pfiff holte die Radfahrerschar zurück. Und jetzt erkannten sie die Situation. Wir waren durch eine Düne hindurchgefahren. Rechts und links recht steile Sandhänge, vor Jahren wurde der Weg angelegt, der Sand wurde abgegraben, die Düne geteilt.

Wenn man es weiß, kann man es gut erkennen.

Weiter ging die Fahrt auf den nicht befestigten Waldwegen, aber diesmal nicht durch, sondern über die Düne.

Hier sieht man auch die für die Dünenlandschaft typischen Bäume, die Waldkiefern, die mit ihren tiefreichenden Wurzeln an Wasser kommen, das der Sandboden nicht so gut hält.
Mit dem Rad kommt man ganz schön ins Schlenkern, wenn der Sand unter den Reifen nicht mehr fest ist, im Notfall muss man sogar sein Vehikel schieben.

Jetzt war allen Teilnehmern das Phänomen Düne präsent, sie hatten sie im wahrsten Sinne des Wortes erfahren......

Überfahren werden musste auch die recht belebte Landesstraße, die Viernheim mit Hüttenfeld verbindet und weiter ging es im anderen Teil des Waldes.

Hier wurde eine "Straße" neu planiert - also gerade gemacht und breiter und ab und zu wurde auch seitlich der "Waldstraße" ein Loch ausgebuddelt, damit Regenwasser ablaufen kann. Deutlich sichtbar wurde hier, dass unter dem dunkleren oberen Boden reiner Sandboden zum Vorschein kommt. Anzeichen für Dünen.

Kurze Ruhepause am Waldspielplatz.......

... dann ging die Fahrt weiter - quer durch die Nordstadt von Viernheim - auch Autobahn A 67 wurde überquert, der Sandhöfer Weg wurde angesteuert und wir waren am Ziel:

Glockenbuckel in der Viernheimer Heide

Gleich machten wir uns auf die Suche nach geeigneten Fotoobjekten, aber suchen mussten wir nicht lange. Es gab ganz viele Motive. Die Blütenpflanzen leuchteten uns aus dem Grün des Grases oder aus dem körnigen Sand entgegen. Die Namen der Pflanzen wollten wir am zweiten Projekttag herausfinden, hatten aber doch Probleme sie eindeutig zu identifizieren. Deshalb ergeht hier die Bitte an Fachleute uns bei der Bestimmung zu helfen. An folgende Adresse

                                     b.matern@goelie.de

können die Namen der Pflanzen gesendet werden,

dann kann sie der webmaster in die homepage einpflegen.

Danke!

 

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Aber nicht nur den Pflanzen waren wir auf der Spur. Die Jungs fingen gleich mal an einer Stelle, wo keine Pflanzen wuchsen, an zu graben. Sie wollten prüfen, ob sich der Sand der Oberfläche von dem tiefer gelegenen Sand unterschied. Deutlich war ein Farbunterschied festzustellen. Wir nahmen kleine Sandproben mit und untersuchten sie am zweiten Tag mit dem Mikroskop.
Interessant war auch, dass sich die Pflanzen an den kargen nährstoffarmen Sandboden angepasst haben und wuchsen. Auch von der Natur geformte künstlerische Arrangements wurden gefunden und mit der Kamera festgehalten.
Nicht nur pflanzliche Lebewesen konnten wir entdecken. Auch Tiere findet man in dieser Dünenlandschaft. Heupferdchen haben sich hier eingefunden und sorgen mit einer geschickten Tarnung, dass sie nicht so schnell entdeckt werden.

In der vergrößerten Darstellung kann man auch schon die Sandkörner sehen, die wir nochmal unter dem Mikroskop vergrößert vorstellen.

Wir verließen das interessante Gebiet, von dem wir nur einen kleinen Teil gesehen hatten und fuhren auf einem anderen Weg durch Viernheim, auf dem alten Weinheimer Weg, am Flugplatz Weinheim vorbei zurück nach Hemsbach.

Der Geo-Naturpark hat einen Flyer zum Naturschutzgebiet "Glockenbuckel" erstellt. Er gibt Auskunft über die Entstehung.

  Auf dem Kartenausschnitt ist unsere Wegstrecke aufgezeichnet. Dargestellt sind auch die 2 Dünengürtel, die sich in Nord-Süd-Richtung in der Oberrheinischen Tiefebene erstrecken.
Am 2. Projekttag haben wir in der Goetheschule unsere Bilder gesichtet, verglichen, ausgewählt. Auf der Karte suchten wir unsere Wegstrecke. Mit Hilfe von Pflanzenbestimmungsbüchern und durch Recherche im Internet versuchten wir die fotografierten Pflanzen zu benennen, was uns aber in der Lürze der Zeit nicht so ganz gelang. Schließlich untersuchten wir unter dem Mikroskop die Sandproben und konnten estaunliche Beobachtungen machen.

 

Die Ergebnisse der Mikroskopuntersuchungen:

 

Zur Erinnerung: Das, was Ihr hier seht, sind einzelne Sandkörner. Unter dem Mikroskop erscheinen sie wie kleine Gesteinsbrocken, Edelsteine, Felsstücke........

Das  sind wirklich einzelne Sandkörnchen ca. 40fach vergrößert. So groß wäre das Bild in Wirklichkeit:  

Der Sand, der uns glelich erscheint, besteht in Wirklichkeit meist aus Quarzkristallen, die z.T. durchsichtig erscheinen. 2 Sandkörnchen, die halbedelsteinartig wirken
gelbliche Einschlüsse und dunkle Farben  geben em Sand dann die "Farbe" Sandkörnchen, die aus verschiedenen Gesteinsarten bestehen
winzige Bröckchen und größere Teilchen geben den Hinweis darauf, dass der Sand "gemahlene" Steine sind... Hier zeigt sich, wie Wurzeln von Pflanzen die Sandkörnchen festhalten. Der Sand kann sich also nicht mehr wie bei einer Wanderdüne fortbewegen.
dieser Ausschnitt zeigt mehr helle Sandkörner... Sandkörnchen sind etwas rauh und kleben aneinander. Wir merken das vor allem am Strand, wenn sich der Sand an unserer Haut festhält.
...dieser praktisch nur transparente Steinchen.. Noch einmal ein Sammelsurium verschiedener Mineralien, die zu Sandkörnern zerrieben sind und sich hier in einer kleinen Auswahl tummeln.

.......Und all das erlebt man bei einer Expedition in die Dünen, und das mitten im Festland und nur, weil der Rhein früher, vor 10000 Jahren, anders aussah und weil er damals wie heute Steine transportiert und zerreibt und Sand daraus macht, den der Wind damals vor sich her trieb. ..........