Religiöses bei Goethes

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Text: Marita Hauser

Bilder: Antoinette Jacquier

 

Geschichte einer alten Bibel

 

„Wir haben in Religion, bei der Rektorin, über die Bibel gesprochen. Ich möchte unsere alte Bibel in der Schule zeigen.“ forderte mich Aurelia.

Frau Jacquier gab den Kindern die Möglichkeit, die übergreifende und vertiefende Geschichte zu erfahren.

So hörten die Schüler der Klasse 1a, im Rahmen des Religion Unterrichtes am Dienstag, den 29.02.2013, die Geschichte hinter einer Bibel aus dem Jahre 1763.

Das 250 Jahre alte Werk, das sich seit Generationen im Familienbesitz befindet, bot die Möglichkeit, den Kindern einen Einblick in unterschiedliche Bereiche zu geben.

Die Erstklässler hörten von den Anfängen der Bibel, den ersten Schriften in Hebräisch, der Übersetzung ins griechische und lateinische und der Übersetzung in alle Sprachen im Jahr 1630.

Die vorgestellte Bibel beruht auf einer der gängigsten, katholischen Übersetzungen in die deutsche Sprache, durch Kaspar von Ulenberg.

Die Kinder lauschten Ausschnitten aus dem Leben des Fürsten Karl-Albrecht I. von Hohenlohe-Schillingsfürst, der die Herausgabe veranlasste und finanziell ermöglichte.

Es war eine besondere Tat, dass sich ein katholischer Landesherr für die Verbreitung der Bibel einsetzte. Dieser gebildete Fürst unterstützte weiterhin die Jesuiten mit Kirchenbau und investierte in die Gegenreformation.

Das Werk ist mit 212 Kupferstichen z.T. von Matthäus Merian dem Älteren, geschmückt.
Am Beispiel der Bibel erfuhr die Klasse über die handwerkliche Kunst des Kupferstiches und den Aufwand, den Christian de Launoy 1763 als Buchdrucker hatte.

Exemplare der Bibel finden sich in unterschiedlichen Staats- und Landes-Bibliotheken. z.B. in der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart. Die genaue Auflage ist jedoch nicht bekannt.

Die Familienbibel überstand im Jahr 2000 auf wundersame Weise einen Hausbrand.
Sie konnte als eines der wenigen, persönlichen Stücke gerettet werden. Nur der Schweineledereinband zeigt Spuren des Ereignisses.

Die Kinder folgten der Bibelvorstellung mit großem Interesse. Sie beteiligten sich fleißig mit Anmerkungen und Fragen. „Das hat mir richtig Spaß gemacht!“ sagte Sonja am Ende der Religionsstunde.

Marita Hauser

Titelblatt mit Fürsten Karl-Albrecht I. von Hohenlohe-Schillingsfürst

Frau Hauser stellt die Familien-Bibel vor.

die Klasse 1a ist bereit für die Stunde

viele interessierte Fragen….

…und viele Antworten

aufmerksames Erfahren

gespanntes Betrachten

die alte Bibel im Vergleich mit einer neuen Kinderbibel

auf der Suche nach den feinen Linien des Kupferstiches

Deckblatt des Neuen Testaments

Befühlen der „verbrannten Haut“

Anton zeigt den Buchrücken

Die Kinder entdecken die Symbole der Titelseite

ganz schön schwer die Bibel…

auch den Einband aus Schweinsleder durften alle "begreifen“